Am Osterwochenende hatten wir strahlendes Frühlingswinterwetter! Kalte Nächte, sonnige und warme Tage – genau so wie es sein soll. Außerdem war das Osterwochenende voller „erster Male“. Am Karfreitag war ich zum ersten Mal länger mit dem kleinen Mattis alleine, da Jonas mit Freunden beim Eishockey war, Samstags waren wir bei den Schwiegereltern zum Essen mit mehren Leuten, viel Trubel und einem Hund, der abwechselnd gebellt hat oder Angst vor dem Baby hatte. Aber auch hier hat der kleine Mattis alles stoisch mitgemacht. Hungegebell, Geschirrklappern, laute Unterhaltungen – alles kein Problem für ihn. Und daher habe ich mir am sonnigen Ostersonntag einen Ausflug nach Fryksås gewünscht.
Sehr gute Entscheidung! Im Fäbod war es einfach wieder einmal wunderschön. Die Frühlingssonne hat schon ein bisschen gewärmt, die Aussicht war so klar wie lange nicht mehr und auch wenn wir nicht die einzigen waren, die Fryksås als Ausflugsziel gewählt haben, haben wir direkt einen Parkplatz gekriegt. Von da aus sind wir erst einmal mit dem Kinderwagen zum obligatorischen Aussichtspunkt spaziert (wobei der Stein, auf den ich mich sonst beim Fotografieren stelle, tief unter Schneemassen begraben liegt). Da standen wir dann entspannt herum und seufzten zufrieden, bevor wir dann durch das kleine Dorf zum Smidgården spaziert sind.
Ich hatte schon seit dem Waffeltag vor einer Woche riesige Lust auf Waffeln, aber daheim hatten wir es an dem Tag leider nicht geschafft, eigene Waffeln zu backen. Und außerdem schmecken die ja eh besser, wenn man gleichzeitig Sonne, Schnee und Aussicht genießen kann! Auch im Smidgården war es richtig voll, aber wieder hatten wir Glück und haben direkt einen Tisch in der ruhigsten Ecke gefunden (perfekt für mich, denn es stand zum ersten Mal Stillen in der Öffentlichkeit auf dem Plan).
Mattis schlief entspannt weiter, während wir Waffeln und in Jonas Fall Kartoffelpuffer genießen konnten. Erst hinterher wachte er auf und wollte auch etwas zu essen haben. Perfektes kleines Baby! Das erste Stillen außer Haus hat zu meiner Erleichterung prima geklappt, das Schicksal war allerdings auf meiner Seite, da kurz vorher ein bisschen mehr Ruhe ins Café einzog.
Weil wir noch nicht bereit waren, die schöne Umgebung wieder zu verlassen, haben wir uns für einen Nachtisch entschieden – ein Bier für Jonas und eine heiße Schokolade für mich und das alles draußen an der frischen Luft im warmen Sonnenschein – himmlisch!
Wir machten es uns mit anderen Sonnenanbetern an der geschützten Hauswand des Smidgården bequem und genossen die Frühlingswärme. Mensch, habe ich das gebraucht! Nachdem ich die letzten Wochen – ach was, Monate! – hauptsächlich in Innenräumen verbracht habe, war so ein kurzer Ausflug leckeres Futter für die Seele. Und da Mattis das alles so gut mitgemacht hat, kann ich solche kleinen Ausflüge hoffentlich wieder häufiger unternehmen. Wieder zuhause angekommen, habe ich sofort ein Tragetuch im Internet bestellt, damit ich Mattis auch auf kinderwagenuntaugliche Wege mitnehmen kann, bevor er in die Kindertrage reingewachsen ist. Ich kann es kaum erwarten die Welt und vor allem den Wald wieder zurück zu erobern! Sowohl Körper als auch Seele brauchen das.