Im Herbst bin ich mit einer Freundin und unseren Babys um den Waldsee Ätjärn im Wald von Bonäs gewandert. Eine schöne und einfache Wanderung, die direkt am Ufer entlangführt und kaum Steigungen, dafür aber viele schöne Aussichten hat. Für uns selbst mit unseren Babys in der Kindertrage einfach zu bewältigen. Jetzt, nachdem der Winter endlich seinen Griff um unsere Region gelockert hat, wollte ich meiner Mutter diesen schönen Wanderweg zeigen. Es stellte sich allerdings schon recht früh heraus, dass eben doch noch viel Schnee im Wald von Bonäs lag und bevor wir beim Ätjärn ankamen, haben wir unsere Pläne revidiert. Statt weiter durch den Schnee zu stapfen, ging wir am Ufer des benachbarten Waldsees Musi entlang, ganz nach dem Motto „Mal schauen, wie weit wir kommen“. Grandiose Idee! Wir haben es auf diese Weise tatsächlich um den kompletten See geschafft!
Abenteuerlicher als ein normaler Waldspaziergang war es allerdings. Schließlich konnten wir nicht einfach einem bequemen Pfad folgen, sondern gingen erst am Strand entlang, ein bisschen durch den Wald und querfeldein und mussten zudem ein Schneefeld überqueren, in dem wir bei jedem zweiten Schritt knietief im Schnee versanken. Aber was macht ein bisschen Schnee in den Schuhen, wenn man dafür herzhaft lachen muss?
Nach dem Schneefeld haben wir dann tatsächlich einen Wanderpfad gefunden, der uns bis zum Strand am Nordende des Sees geführt hat. Den Strand habe ich noch gut von Sommerbesuchen in Erinnerung, hier kann man im Sommer toll baden! Jetzt lag noch Eis auf dem See, der Sandstrand unter den alten Kiefern war aber von der Sonne aufgewärmt und lud uns zum Pausieren ein. Wir ließen uns unter einer großen Kiefer im Schatten nieder und packten unser Picknick aus. Momo bewachte uns ganz genau und hoffte, dass wir etwas fallen ließen. Umsonst gehofft!
Wir konnten uns nach dem Essen noch nicht direkt wieder losreißen und packten stattdessen unsere Schnitzmesser aus. Ich fühlte mich direkt wieder in meine Kindheit versetzt, als wir mit unseren Taschenmessern Verzierungen in Haselnussstöcke schnitten, um dann damit Würstchen und Stockbrot am Lagerfeuer zu grillen.
Schließlich juckte es uns aber wieder in den Beinen und so zogen wir weiter den Wanderpfad entlang. Jetzt ging es am Ostufer entlang wieder nach Süden zum Startpunkt. Wir merkten ziemlich schnell, dass hier noch weit mehr Schnee im Wald lag als am Westufer und nachdem der Pfad uns an ein paar Waldhütten vorbeigeführt hatte, gingen wir wieder direkt am Seeufer entlang. Hier standen kopflose Baumstümpfe pittoresk im Schnee, während sich neben uns das Ufer ein paar Meter steil nach oben zog. Als der Schnee auch am See zu tief wurde, schlugen wir uns wieder in den Wald. Immer wieder mussten wir uns durch kleine Schneefelder kämpfen. Kein Problem für Momo, sie war leicht genug, dass sie nicht einsank.
Nachdem wir auch den Musilok, eine kleine Bucht des Waldsees, umrundet haben, waren wir wieder in einer für uns bereits bekannten Umgebung angekommen. Hier waren wir vor einigen Jahren mal an einem schönen Herbsttag unterwegs, um Pilze zu suchen. Jetzt folgten wir dem Waldweg, auf dem diesen Winter einige Schneemobile gefahren sind und der dadurch fest genug gepresst war, dass wir nicht einsanken. Mit fröhlichen Schritten gingen wir den Weg entlang, bis wir wieder am Auto ankamen.
Nach dem langen Winter war es eine Wohltat bei warmem Sonnenschein durch den Wald zu wandern, auch wenn es noch nicht möglich war, dem Pfad um den See komplett zu folgen. Bald ist es aber soweit! Sowohl die Route um den Ätjärn (weiße Markierungen) als auch die um den Musi (grüne Markierungen) lohnen sich definitiv! Ich denke im Sommer machen wir noch einmal einen Ausflug hierher und nehmen auch Mattis in der Trage mit. Da der Weg relativ eben ist, kann er auch immer mal wieder selber laufen und der Strand auf halber Strecke ist ideal für eine längere Pause. Bei schönem Wetter kann man hier auch eine Weile baden bevor es weitergeht!
Wegbeschreibung:
In Bonäs die Hauptstraße nach links in den Björkavägen verlassen und bergauf an der Kapelle vorbeifahren. Dem Weg ca. 2,8 km weit folgen. Nach dem Lintjärn führt rechts ein Weg ab. Entweder dort das Auto parken oder noch vorsichtig ein Stück weiter fahren bis der Weg am kleinen Waldsee Lusi vorbeiführt. Dort kann man auch parken. Am Lusi vorbeilaufen bis rechts der nächste Waldsee auftaucht, das ist der Musi. Dem Wanderpfad kann man ab hier in beide Richtungen folgen. Wählt man rechts, kommt man nach ein paar hundert Metern an ein paar kleine Hütten, hinter denen der Pfad mit grüner Markierung weiterführt.
Wer zum Ätjärn möchte, kann noch eine kurze Weile dem Weg folgen, der links am Musi entlangführt. Bald kommt man zu einer Dreieckkreuzung. Hier links gehen und dann direkt rechts in den Wald hinein (weiße Markierung). Der Pfad trifft hier kurz auf den Waldweg und kann in beide Richtungen begangen werden. Mein Tipp ist es, sich hier an die linke Markierung zu halten, die links von dem kleinen Sumpfgebiet entlangführt, auf diese Weise kommt man kurz vor Ende der Wanderung an den Badestrand mit Feuerstelle.
Beide Wanderungen sind ca. 4,5 km lang und ideal für Familien mit Kindern geeignet.